Die Corona Virus Pandemie verändert die Welt.

Was heisst das für die Bevölkerung der Gemeinde Wettswil?

Sämtliche Veranstaltungen werden abgesagt. Alle Vereine stellen ihre Aktivitäten ein und annullieren ihre jährlichen Ge­ne­ral­ver­samm­lungen.

Alle Gastrobetriebe stellen sofort ihren Betrieb ein und sind geschlossen. Schmerzhaft ist dies für alle Stammgäste im Restaurant „Hirschen“, die den sozialen Kontakt regelmässig pflegen und auch Neuigkeiten austauschen.


Schulen und Kindergärten bleiben bis nach den Ostern geschlossen. Die Schulkinder müssen sich neue Unterrichtsmethoden angewöhnen und von zuhause aus via Internet per Computer den Schulstoff und die Hausaufgaben erarbeiten. Homeschooling heisst das neue Schlagwort. Der Fussballplatz Moos ist gesperrt und gähnt vor Leere. Alle fussballbegeisterten Kinder müssen eine Platzalternative suchen, aber wo? Die Eltern arbeiten von zuhause aus. Homeoffice wird eine neue entdeckte Arbeitsmethode. Können das aber auch alle Handwerker?


Die Angst und die Unsicherheit, wie sich das Virus verbreitet, ist in der Bevölkerung gross. Die ra­san­te Ausbreitung der Pandemie sowie die täglichen Sondersendungen im Radio und Fernsehen über die schnelle Verbreitung, löst bei der Bevölkerung Angst und Schrecken aus. Menschen über 65 Jahre alt, werden plötzlich als Risikogruppen 65+ klassiert und müssen sich in der Bewegungsfreiheit drastisch einschränken. Die täglichen Appelle der Medien und Warnungen von offiziellen Stellen werden anfänglich ignoriert, aber zusehends immer mehr respektiert.

Die überall sichtbaren Flyer, mit der Aufschrift „BLEIBEN SIE ZUHAUSE“, verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der Lage. Die Schalteröffnungszeiten der Gemeindeverwaltung bleiben geschlossen. Sie ist ausschliesslich nur noch per Post, Mail oder Telefon erreichbar. Eine persönliche Vorsprache ist nur noch nach telefonischer Anmeldung möglich. Ein Szenario das man sich vor einem halben Jahr nie hätte vorstellen können.


Was heisst das für den Gemeindeverein als ältester Verein in Wettswil?

Der Gemeindeverein, als Besitzer der Liegenschaft Poststrasse 3, vermietet die Räumlichkeiten an die Firma Schenk & Caramia AG. Das Elektrokleinunternehmen sah sich bald mit einem Auftragsrückgang konfrontiert. Im Sinne der Solidarität mit der Mieterin, mit der seit vielen Jahren ein einvernehmliches und partnerschaftliches Mietverhältnis besteht, will der Vorstand das seine dazu beitragen, um die Vermieterin in dieser äusserst schwierigen, wirtschaftlichen Lage zu unterstützen. Um allfällige Kündigungen der Angestellten zu verhindern, beschliesst der Vorstand einstimmig, die Monatsmieten für den April und Mai unwiderruflich zu erlassen.

Die jährliche Generalversammlung, welche turnusgemäss im Restaurant „Drei Linden“ geplant ist, muss gezwungenermassen abgesagt werden. Eine herbe Enttäuschung für den Wirt. Als weiteres Zeichen der Solidarität unterstützt der Gemeindeverein den Wirt, indem er allen Vereinsmitgliedern ein Essen aus dem Takeaway Food Angebot offeriert. Die geplante traditionelle Vereinsreise mit den Partnerinnen am 3. Oktober 2020 wird ebenfalls annulliert, bzw. auf das nächste Jahr verschoben. Das beauftragte Car-Unternehmen Hess zeigt volles Verständnis.


Was heisst das für die einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern von Wettswil?

Als +65 gilt man in der Öffentlichkeit als Risikofaktor. Vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) wird dringend empfohlen, nur noch bei begründeten Fällen das Haus oder die Wohnung zu verlassen. Wir sind in der glücklichen Lage und können unsere beiden Söhne, welche in der Nähe wohnen, mit den notwendigen Lebensmitteleinkäufen beauftragen. Weit schmerz­hafter ist es, dass wir auf das Hüten der beiden Enkelinnen verzichten müssen. Das Zuwinken vom Balkon aus und durch das Küchenfenster bei den periodischen Besuchen bildet für uns einen kleinen Trost. Wir erlauben uns trotzdem täglich eine kleine Wanderung oder eine Radtour zu unternehmen. Dabei achten wir strikte auf das social Distancing. Der Bahnhof Bonstetten-Wettswil wirkt wie ausgestorben. Die Schalter sind geschlossen. Es wird empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel, wenn möglich, zu meiden. Selbst in der Rushhour fahren die Doppelgelenkbusse leer von und nach Zürich.


Am 24. März findet im Säuliamt eine Solidaritätsaktion für das Pflege-personal unter dem Motto „Applaus für die Heldinnen und Helden“ statt. Um 12.30 Uhr applaudieren auch im Bäumlisächerquartier einige Anwohner am Fenster und danken dem Pflegepersonal, welches fast Übermenschliches zu Gunsten der Erkrankten in den Spitälern leisten. Auch in Wettswil erkranken Leute am Corona-Virus.

Makaber: In den Todesanzeigen liest man vermehrt, dass die Bestattungszeremonien nur noch im engsten Familienkreis stattfinden oder sogar auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.


Mitte Mai scheint der Höhepunkt der Pandemie überschritten zu sein. Schrittweise werden die Vorschriften unter Vorgaben und Auflagen je nach Betrieben gelockert. In der Bäckerei Kuhn stehen die Kunden vor der Ladentür auf den Bodenmarkierungen an um ihren Sonntagszopf und Gipfeli erstehen zu können. Im Laden sind lediglich drei Kunden gleichzeitig erlaubt. Das Restaurant „Hirschen“ gähnt vor Leere. Der Tischabstand von zwei Metern und einer Gästeanzahl von max. vier Gästen pro Tisch motiviert die wenigsten Stammgäste das gewohnte Feierabendbier einzunehmen.

Die Angst und die Ungewissheit über eine allfällige Ansteckungsgefahr verunsichern die Gäste.

Am 11. Mai wird der Schulunterricht an der Primarschule sukzessive wieder aufgenommen. Die Schüler freuen sich, mit ihren Gspänli gemeinsam den Schulweg unter die Füsse nehmen zu können.

Bei der Abfallentsorgung an der Kirchgasse wird ein Verkehrskonzept erarbeitet. Die Starco Security AG lässt im Einbahnverkehr nur drei Fahrzeuge ins Areal fahren. Dadurch bilden sich lange Fahrzeugkolonnen auf der Strasse.

Im Laufe des Sommers beruhigt sich die Lage ein wenig. Es wird dringend empfohlen, die Sommerferien in der Schweiz zu verbringen. Die Schweizer entdecken das Wandern in den Bergen, was zu regelrechten Staus auf den klassischen Wanderrouten führt. Das Matterhorn von Zürich, (grosser Mythen) wird regelrecht gestürmt, so dass zeitweise der ganze Gipfel besetzt ist. Das Zelten und Campieren erfährt eine Renaissance, welche vor einigen Jahren die Ferienform der budget- bewussten Familien war.

Nach den Herbstferien steigt die Corona-Pandemie erneut wieder rasant an. Der Bundesrat trifft sich am Sonntag 18. Oktober zu einer Notsitzung und ordnet unverzüglich eine Maskenpflicht in allen Bahnhöfen, öffentlichen Gebäuden und Läden an. Er stoppt überdies Events mit mehr als tausend Personen.

Private Anlässe wie Geburtstagsfeiern, Firmenanlässe, Weihnachtsfeiern, usw. dürfen nur noch mit Schutzmasken durchgeführt werden. Das heisst, im Restaurant darf die Maske nur noch zum Essen und Trinken abgezogen werden. Zum Selbstbedienungsbuffet und auf dem Weg zur Toilette muss die Maske benutzt werden. Unkompliziert können Privatfeiern nur noch mit maximal 15 Personen durchgeführt werden.

 

Das gab‘s noch nie seit 1978! Kein Vierzgerfäscht in Wettswil.

Das OK Team des diesjährigen Jubiläumsanlasses ringt mit der Entscheidung bezüglich Durchführung oder Absage des alljährlichen beliebten Dorffestes. Schlussendlich entscheidet man sich für eine Absage.

Dieser Entscheid stellt sich nachträglich als richtig heraus. Das Foto zeigt die Verabschiedung und Auflösung des OK Teams. Dank der Treue einiger Sponsoren kann das OK eine kleine 40ger-Geburtstagsfeier auf die Beine stellen, sozusagen als symbolische Entschädigung für die vorgeleistete OK-Arbeit.


Die zweite Corona Welle schlägt mit aller Härte zu

Am 28. Oktober 2020 verkündet der Bundesrat an einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz die neuen, einschränkenden Massnahmen. Die Schweiz schränkt das Privatleben ein. Ab Mitternacht gelten die folgenden Covid-19-Massnahmen, die uns in der Bewegungsfreiheit drastisch einschränken.

Der Bundesrat hat die neuen Massnahmen gegen die Pandemie präsentiert. Was bedeutet sie im Detail? Fragen tauchen auf.

Der Fragenkatalog ist immens und verdeutlicht wie eingeschränkt wir uns verhalten müssen, um dem Virus entgegenwirken zu können.

Die Regierungspräsidentin des Kantons Zürich, Silvia Steiner, verkündet: „Ich sehe kein Licht am Horizont.“

Der soziale Kontakt in der Bevölkerung wird drastisch eingeschränkt. Die beliebten vorweihnachtlichen Events, wie Weihnachtsfeiern, Firmenessen, kulturelle Veranstaltungen, etc. werden nicht durchgeführt. Die erneut aufgeflammte Pandemie ist in aller Leute Munde und belastet die Bewegungsfreiheit.

Die Teilnahme an der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember 2020 ist sehr gewohnheitsbedürftig. Vorgängig müssen sich alle TeilnehmerInnen registrieren lassen. Das Zutrittsprozedere und die grosszügigen Sitzabstände, sowie die Sitzordnung im Schulhaus Ägerten, bieten ein seltsames Bild. Da keine aussergewöhnlichen Geschäfte zur Abstimmung anstehen, lockt die Versammlung lediglich 33 von 3‘438 Stimmberechtigen ins Schulhaus. Die Versammlung dauert lediglich 35 Minuten.

 

Der Bundesrat zieht am Freitag 11. Dezember 2020 die Schraube an.

Was heisst das für die Einwohnerinnen und Einwohner von Wettswil?

Die Restaurants müssen ab 19.00 Uhr geschlossen bleiben. Ausnahme: Take-away bis 23.00 Uhr. Am 24. Dezember und 31. Dezember gilt eine Sperrstunde ab Mitternacht.

Der traditionelle Mitternachtsgottesdienst in der Kath. Mauritius Kirche Bonstetten wird in zwei Gottesdienste aufgeteilt. Eine Anmeldung ist obligatorisch. Es herrscht Maskenpflicht. Auf das Singen muss verzichtet werden. Eine besondere Stimmung dürfte herrschen, wenn am Schluss des Gottesdienstes bei Kerzenschein und musikalischer Begleitung unter der Schutzmaske das Schlusslied: Stille Nacht, heilige Nacht, nur gesummt werden darf.


Das Jahr 2021 der Impf­em­pfeh­lungen

Wieso soll ich mich impfen lassen?

Sieben gute Gründe, sich impfen zu lassen:

Die Mehrheit der Bevölkerung folgt den dringenden Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit. Dadurch profitieren Geimpfte von Vorteilen im täglichen Leben. Ein Restaurantbesuch oder ein gesellschaftlicher Anlass bedingt ein gültiges COVID-Zertifikat.

Gleichzeitig formiert sich eine Impfgegnerschaft, welche ihre demokratischen Rechte in Anspruch nimmt. Schliesslich leben wir in einer Demokratie. Sie befürchten durch den Staat Einschränkungen in ihrer persönlichen Freiheit. Die Impfbefürworter, sowie die Impfgegner, spalten die Bevölkerung und regen hitzige Diskussionen an.


Das BAG verkündet die Aufhebung der Massnahmen per 1. April 2022

Der Gesundheitsminister Bundesrat Alain Berset verkündet an seiner 100. Presskonferenz die Aufhebung aller Massnahmen im Zusammenhang der Pandemie. Die Regierung hat beschlossen, die Isolationspflicht für Infizierte sowie die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen aufzuheben. Ferner wird die COVID-App vorübergehend deaktiviert.

Damit kehrt die Schweiz zur sogenannten normalen Lage gemäss Epidemiegesetz zurück. Die fehlende Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr stösst auf Kritik und wird als zu früh empfunden. Befürworter der Massnahmen appellieren an die Eigenverantwortung. Das Coronavirus ist weiterhin präsent, sind namhafte Medizinhistoriker der Überzeugung.


Der Normalzustand wird sofort wieder hergestellt. Vereinsanlässe, Versammlungen und Events werden wieder hochgefahren. Nur noch abgenutzte Ab­stands­mar­kierungen in den Geschäften zeugen von der Pandemie. Plexiglasscheiben sind entfernt und werden vermutlich für eine neue Pandemie aufbewahrt. Die Dorfbevölkerung von Wettswil freut sich auf das erste Plakat des VIERZGERFÄSCHT 2022.

Benutzte Masken auf den Plätzen, Strassenrändern und Abfallkübeln erinnern an die vergangenen Schutzmassnahmen. Die Pandemie begleitet uns weiter. Soeben wurde in der chinesischen Millionen Metropole Shanghai der totale Lockdown ausgerufen. (07.4.22) Das Virus begleitet uns weiterhin und ist leider nicht zu Ende. Trotzdem freuen sich die Menschen über ihre zurückgewonnene Be­we­gungs­frei­heit.

 

Am 24. Februar 2022 wird die Bevölkerung mit einer neuen Krise konfrontiert. Russland erklärt der Ukraine den Krieg und beginnt mit dem Einmarsch ins Nachbarland.