Entwicklung der Wasser­ver­sor­gung

Mein Brunnen

Brunnen 01

Brunnen 02

Brunnen 03

Brunnen 04

Brunnen 05

"Er gehörte eigentlich nicht mir, nein, ich besass keinen eigenen Brunnen, er war vielmehr einer der fünf oder sechs Dorfbrunnen, einer jener alten, klobigen Steinklötze mit der Brunnensäule und der eisernen Röhre, mit dem grossen, tiefen, rechteckigen Trog und einem kleinen, daran angesetzten." (Zitat eines Einwohners)

Diese Brunnen stammten alle aus der Zeit, da es noch keine ausgebaute Wasserversorgung gab, und die Bauern, so sie nicht eigene Quellen besassen, das für Mensch und Vieh notwendige kostbare Trinkwasser täglich aus eben diesem Brunnen schöpften.

Natürlich übten alle diese Brunnen eine grosse Anziehungskraft auf unsere Kinder aus, die sich dabei vor und nach der Schule immer wieder mit ihren alten Spritz- und Schifflispielen verweilten. Nur wenn sie es gar zu arg trieben, im Sommer etwa, barfuss in den grossen Trog stiegen und darin herumtollten, dass der Bodensatz aufgewirbelt und die Algenbeläge an der Wänden abgestossen wurden, eilte etwa ein Bauer hinzu und jagte die Übermütigen fort, da sie ihm das Trinkwasser für das Vieh allzu sehr trübten. Dies ist in der heutigen Zeit undenkbar, da der Brunnen wöchentlich von den fleissigen Gemeindearbeitern fachmännisch gereinigt wird.


Entwicklung der Wasserversorgung Wettswil

Jahrhundertelang also versorgten die Brunnen, die heute noch der Zierde dienen, das Dorf mit dem erforderlichen Trinkwasser. Im Jahre 1912 dann reichte der Gemeindeverein eine „von Erfolg begleitete Motion an die Gemeindeversammlung zur Erstellung einer öffentlichen Wasserversorgung“ ein und noch im gleichen Jahr wurde die Wasserversorgung gebaut: Durch die Erbohrung einer Quelle am Fusse des Uetlibergs war es möglich, die Gemeinde mit einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen.

Die spätere Zunahme der Einwohnerzahl und der damit steigende Wasserbedarf pro Kopf der Bevölkerung, führten in den Trockenzeiten bei der Wasserversorgung zu empfindlichen Störungen. Bohrversuche nach Grundwasser im Reppischtal brachten wohl Wasser, das aber leider nicht den Anforderungen entsprach.

Die wiederkehrenden Schwierigkeiten mit dem Wassermangel waren auch in den Nachbargemeinden ein Dauerthema. Man realisierte, dass die Gemeinden bei ständigem Mehrbedarf nicht mehr in der Lage waren, innerhalb der eigenen Grenzen genügend Trinkwasser zu beschaffen. So wurde in der Nachkriegszeit die Gruppenwasserversorgung „Amt“ ins Leben gerufen, doch auch diese stiess bald an ihre Grenzen. Es mussten neue Bezugsmöglichkeiten gesucht werden. Ueber die neu gegründete Wasserversorgung „Amt - Limmattal - Mutschellen" erhielt die Gruppenwasserversorgung Zugang zur Wasserversorgung Zürich. Damit sicherte sich auch Wettswil den Wasserbezug auf viele Jahre hinaus.

Heute beziehen wir das Trinkwasser vom Lorze- und Sihltal, aus dem Zürichsee, von Hardhof, Maschwanden und in geringen Mengen von der Quellfassungen am Uetliberg. Durch ein Pumpwerk „Güpf“ in Birmensdorf wird es dem gemeindeeigenen Reservoir „Strumberg“ zugeführt.


Standort

Schautafel 4, Brunnen, 2678257 / 1243592 Koordinaten GIS ZH

Brunnen