Steinmann-Linde

ist nicht nur für ungezählte ehemalige Schülerinnen und Schüler und für die Mitglieder der beiden Wettswiler Chöre, sondern auch für weite Bevölkerungskreise im Unteramt ein Begriff. Auch wer noch nicht allzu lange in Wettswil wohnt, ist dem liebenswürdigen, freundlichen und noch immer dunkelhaarigen Mann schon begegnet, sei es an einer Gemeindeversammlung, an einem Wettswiler Fest oder aber beim Einkauf in den ortsansässigen Geschäften. Die grossen Verdienste des ehemaligen Lehrers und Künstlers Harry Steinmann sind wohl vor allem langjährigen Bewohnerinnen und Bewohnern bekannt. Was wohl nur noch einem kleinen Teil der Bevölkerung bewusst ist, ist die Tatsache, dass Harry Steinmann eine ganze Reihe von bezauberndem Kinder-Musical für seine Schulkinder textete, komponierte und in eigener Regie aufführte.

Der Lehrer als Zeremonienmeister

In jenen frühen Jahren erwartete man vom Schulmeister nicht nur, dass er die Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lehrte, sondern er musste alle möglichen und weiteren Aufgaben übernehmen, beispielsweise die Dorf-Weinachten am 24. Dezember organisieren und gestalten. Selbstverständlich gehörte auch das Dirigieren der beiden Chöre dazu. Letzteres tat der junge Lehrer mit Begeisterung, denn Musik war für ihn ein Lebenselement. Klavier und Handorgel waren seine Instrumente die er perfekt beherrschte und für verschiedene Musikstile einsetzte.

Der Lehrer als Musical-Komponist und Schriftsteller

Was wohl nur noch einem kleinen Teil der Bevölkerung bewusst ist, ist die Tatsache, dass Harry Steinmann eine ganze Reihe von bezauberndem Kinder-Musical für seine Schulkinder textete, komponierte und in eigener Regie aufführte. Wir denken aber auch an den schreibenden Harry Steinmann der vor allem durch sein Buch „Wettswiler Theaterwasser“ im Amt bekannt geworden ist. Die heiter-nachdenkliche Art, in der er aus seinem Erinnerungsschatz, aber auch mit dichterischer Freiheit Erlebnisse niederschrieb, spricht Leserinnen und Leser an. Die Illustrationen des Verfassers zeugen von jener Frische, die nicht nur vom Künstler, sondern gerade auch dem Menschen Harry Steinmann eigen ist.

Der Lehrer geht in Pension

Nach vierzig Jahren trat Harry Steinmann 1984 in den wohlverdienten Ruhestand. Der damalige Erziehungsdirektor Alfred Gilgen nahm sich die Zeit um am Abschied des beliebten Lehrers eine persönliche, humorvolle Laudatio zu halten. Auch das nahm der frisch gebackene „Ruheständler“ zwar erfreut, aber mit grosser Gelassenheit entgegen.

Zu seiner Ehre wurde auf dem Schulhaus eine Linde gepflanzt, die sogenannte Harry Steinmann-Linde.

Standort

Schautafel 11a, Steinmann-Linde, Dettenbühlstrasse 2